Von Carina Groß, Clara Oppelt und Hannah Stelzer

„Frisch gewagt ist halb gewonnen“ so lautet ein Zitat von Horaz und meint damit in etwa, wenn man sich traut den ersten Schritt in die richtige Richtung zu machen, hat man den schwierigsten Teil schon hinter sich.
Und genau das haben wir, drei Schülerinnen aus der 4HLWb getan, als wir am Sonntag, dem 7. Juni 2020 in unseren Zug in Richtung Bodensee gestiegen sind, um auf der Insel Lindau in Deutschland unser Praktikum anzutreten.
Zuerst möchten wir euch über die unterschiedlichen Starts von uns berichten.
Für Hannah war der Anfang spannend, aufregend, aber auch herausfordernd. Sie hat sich auf dieses Praktikum ohne Vorurteile eingelassen, aber die schlechte Erfahrung aus dem Vorjahr beschäftigten sie noch immer. Die Angst sich verloren zu fühlen, nicht angenommen zu werden und nicht durchzuhalten, nagten an ihrem Selbstbewusstsein, während der Zugfahrt und am Morgen des ersten Arbeitstages. Doch bei Ankunft in unserer Unterkunft hatte sie Tränen in den Augen, sie weinte, weil eine große Welle an Erleichterung sie überflutet hatte. Klar waren die ersten Wochen schwer für sie, ein ganz neuer Ort, neue Menschen, weit weg, von dem Ort wo sie in Sicherheit gewesen war, aber die Angestellten im Yachthotel Helvetia, nahmen sie in ihre Familie auf und kümmerten sich um sie. Hannah hatte ein neues Zuhause gefunden.
Auch für Clara war der Anfang schwer. Sie vermisste ihre Familie, ihren Freund. Alles, was sie wollte, war wieder nach Hause zu fahren und ihre Familie in den Arm zu nehmen. Sie konnte sich auch die nächsten Tage nicht ganz auf das Praktikum konzentrieren, da sie nur ihre Heimat im Kopf hatte. Es war schwer für sie mit ihrer schüchternen Art auf die ganzen Angestellten im Yachthotel Helvetia zuzugehen, doch nach einer Weile fand auch sie sich in diesem Betrieb ein und konnte ihr Durchhaltevermögen unter Beweis stellen.
Carina hat sich schon sehr auf das Praktikum gefreut. Bei der Ankunft war sie zwar müde von der langen Fahrt, aber sie war glücklich, 3 Monate am Bodensee zu verbringen, neue Freundschaften zu schließen und Erfahrungen zu sammeln. Sie hat sich schnell eingelebt und im Personalhaus wohl gefühlt.

Da wir an den Bodensee gekommen waren, um zu arbeiten, ist es sicher auch interessant für euch, welche Aufgaben wir hatten und was wir gelernt haben.
Clara und Hannah waren im Service für die „Schank“ zuständig, also für das Zubereiten von Kaffee und Tee, Kaltgetränken und alkoholischen Drinks. Wenn man die Schicht von 7 Uhr bis 15 Uhr hatte, war es die Aufgabe, hauptsächlich Kaffee und Tee zu machen, das Back-Office aufzuräumen und bei Bedarf beim Etageren tragen zu helfen. Meistens hat Clara am Vormittag gearbeitet und Hannah am Nachmittag. Die Nachmittagsschicht hat entweder um 12 oder 15 Uhr angefangen und war ca. um 22 Uhr beendet. Am Abend war das Wichtigste, alles sauber zu machen und nachzufüllen. Natürlich kamen bei jeder Schicht auch einige Überstunden zusammen, dennoch hat das Arbeiten immer Spaß gemacht und so ging die Zeit meist schnell vorüber.

Carina hat in der Küche gearbeitet. Ihre Aufgaben waren das Frühstücksbuffet herzurichten, Etageren, die aufgrund der Corona-Richtlinien zum Einsatz kamen, vorzubereiten, Ware einzuräumen und zu kontrollieren und verschiedenste Lebensmittel für die Köche zu schneiden und vorzubereiten. Natürlich hat sie auch beim Spülen geholfen. Carina hat jeden Tag von 6 Uhr bis 14 Uhr gearbeitet und durfte immer sehr pünktlich mit der Arbeit aufhören.

Auch wenn die Arbeit sehr anspruchsvoll war, hatten wir Zeit zu entspannen und Dinge zu unternehmen.
Hannah hat öfter was mit Arbeitskolleg_innen unternommen, darunter waren eine Fahrrad Tour, ein Besuch im Freibad, wir sind auch sehr oft gemeinsam nach der Arbeit im Bodensee schwimmen gegangen. Einmal ist Hannah sogar mit der Fähre nach Konstanz geschifft.
Auch wenn Carina die Arbeit Spaß gemacht hat, ging sie des Öfteren danach für ein paar Stunden ins Bett, da es trotz allem sehr anstrengend war. Auch hat sie Hannah sehr oft mit dem Rad abgeholt und sie sind zusammen zum Personalhaus gefahren. Vor allem aber liebte sie es mit neuen Freund_innen stundenlang zu reden und zu lachen.
Für Clara war ihre liebste Freizeitbeschäftigung das Telefonieren mit ihrer Familie und ihrem Freund. Manchmal hat sie auch etwas mit Hannah und Carina unternommen, doch das Telefonieren gab ihr das Gefühl, doch irgendwie daheim zu sein, weshalb sie es auch so gerne tat. Einmal haben wir einen Mitarbeiter_innen Ausflug mit dem Boot gemacht, bei dem Clara und Hannah Wakeboard und Wasserski ausprobieren durften, das hat Spaß gemacht.

Wir haben alle das Praktikum erfolgreich hinter uns gebracht, auch wenn es nicht immer einfach war. Falls ihr das Praktikum noch vor euch habt, macht euch keinen Stress, jede Erfahrung, sowohl positiv als auch negativ hat einen großen Wert.