Von Lara Lorbek, 4HLKa (Berlin, 2023)

Mein erstes Praktikum mit Erasmus+ habe ich in Berlin absolviert . Die Schlesische27 ist ein Kunst- und Kulturhaus im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, welches vor allem mit Kindern und Jugendlichen arbeitet und diese fördert. Dort können sich alle Teilnehmer:innen ausprobieren und neue Dinge lernen. Auch wird viel mit jungen geflüchteten Leuten gearbeitet, welche dort einen Deutschkurs besuchen können und danach das Erlernte anwenden, indem sie sich beim Kochen beteiligen oder Dinge bauen und an unterschiedlichen Projekten arbeiten.
In meiner gesamten Praktikumszeit konnte ich in zwei unterschiedliche Projekten einen Einblick bekommen. Anfangs durfte ich in der Sommerschule der S27 mitarbeiten. Dort wird über den Sommer mit jungen geflüchteten Menschen auf ein Projekt hingearbeitet. Das Ziel war es am Ende des Sommers einen Club fertig gebaut zu haben und diesen mit einer Feier eröffnen zu können. Ganze drei Wochen wurde bei diesem Standort der S27 fleißig gearbeitet. Morgens hatten die Teilnehmer:innen ihren Deutschkurs und danach ging’s auch schon an die Arbeit. Wir haben an dem Club, an Musikboxen, Dekorationen und Holzrollern gearbeitet. Zu Mittag wurden alle vom Kochteam mit tollem Essen verpflegt – für mich persönlich war das Mittagessen immer das Highlight, da ich nie wusste, was mich erwartet, denn es gab immer traditionelle Gerichte der Teilnehmer:innen. Um am Ende der drei Wochen den Erfolg zu feiern, gab es eine tolle Party mit lustigem Programm, leckerem Essen und erfrischenden Getränken.

Das zweite Projekt bei dem ich mitgearbeitet habe, nennt sich PLATZ*DA!. Wieder wird dort mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet. Diesmal handelt es sich um eine leere Fläche, welche von der Stadt Berlin zu Verfügung gestellt wurde, die gestaltet werden soll. Das Ziel ist einen Raum zu schaffen an dem man seine Zeit verbringen kann, ohne immer etwas konsumieren zu müssen. Auf dem Grundstück muss für fließendes Wasser und Strom gesorgt werden. Es soll einladend auf die Gäste wirken und alle nötigen Innenräume, wie eine Küche oder eine Toilette, haben. Zusammen mit einer belgischen Gruppe haben wir Fassaden für die Innenräume gestaltet, Müllstationen sowie einen Pizzaofen gebaut. Nebenbei wurde auch daran gearbeitet endlich gefiltertes Wasser zu haben. Da die Gruppe auf dem Gelände für fünf Tage gewohnt hat, musste auch für täglich drei Mahlzeiten, genug Strom und fließendes Wasser gesorgt werden. Am Ende der Woche haben wir den Freitagabend zusammen ausklingen lassen und den Pizzaofen mit selbst gemachter Pizza eingeweiht. Auch für das PLATZ*DA! Projekt gab es eine Abschlussfeier, diese hat aber leider im September stattgefunden, weshalb ich nicht dabei sein und auch nicht bei den finalen Arbeiten mithelfen konnte.
Bei der Planung war ich allerdings schon dabei: Ich habe Fotos sortiert und mit Photoshop gearbeitet oder Wochenpläne übersetzt und zusammengefasst.
Da ich alleine nach Berlin gegangen bin, war ich natürlich einer ganz neuen Situation ausgesetzt. Ich war alleine in einer neuen großen Stadt. Doch gleich an meinem ersten Tag habe ich eine französische Praktikantin, welche auch in der Sommerschule gearbeitet hat, kennengelernt. Am Wochenende oder nach der Arbeit haben wir etwas zusammen unternommen und haben gemeinsam Berlin erkundet.

Durch diese Freundschaft, die belgische Gruppe und auch durch andere Arbeitskolleg:innen habe ich trotz meines Aufenthalts in einem deutschsprachigen Land, soviel Englisch wie noch nie zuvor gesprochen.
Ich bin sehr froh, dass ich mich für dieses Praktikum entschieden habe, da ich sehr viel über mich selbst lernen konnte, ich viele neue Menschen kennengelernt habe und tolle Erfahrungen sammeln durfte.