Von Lisa-Marie Kriegler, Berlin, Sommer 2022
Diesen Sommer habe ich vom 18. Juli bis zum 20. August ein Praktikum im Rahmen von „Erasmus+“ im wunderschönen Berlin, bei den Schlesischen 27, absolviert.
Die S27 versteht sich als interkulturelles und interdisziplinäres Projekthaus. Ein Schwerpunkt der gemeinsamen Arbeit ist es, jungen, geflüchteten wie nicht geflüchteten Menschen (Trainees) durch kulturelle Bildung einen Anschluss an Stadt- und Jugendkultur zu eröffnen und einen Übergang zur Schule und/oder Berufsausbildung zu schaffen.
Die ersten drei Wochen meines Praktikums habe ich im Hauptgebäude der S27, in Friedrichshain-Kreuzberg verbracht. So bunt und lebendig wie der Bezirk war auch mein Arbeitsalltag. Meine Aufgaben waren sehr abwechslungsreich und hatten immer starken künstlerischen Bezug. Von Fotografie über künstlerisches Gestalten konnte ich mich wild bei einer Vielzahl von Aktivitäten ausprobieren. Am meisten hat mir jedoch das Fotografieren von unseren verschiedenen Workshops und Events gefallen sowie das nachfolgende Editing mit den Adobe Programmen. Einige Male habe ich sogar mit unseren Trainees zusammen das tägliche Mittagessen zubereitet und ein paar großartige ausländische Gerichte kennengelernt.
Die letzten zwei Wochen habe ich bei dem Pilot-STADTWERK in Marzahn mitgearbeitet. Obwohl ich zuerst mit einem mulmigen Gefühl in diesen etwas gefährlichen Teil von Berlin gefahren bin, habe ich mich sofort, dank meiner Arbeitskollegen, sehr wohlgefühlt. Es war wunderschön zu sehen, dass aus einem ehemaligen Fixer/Prostitutions-Spot eine kleine Wohlfühloase für die Bewohner*innen der Nachbarschaft geworden ist. Einen Großteil meiner Zeit habe ich damit verbracht mit den Kindern aus dem nahliegenden Flüchtlingsheim zu spielen und selbst bei unseren Frauen-Workshops teilzunehmen. Dabei habe ich sogar das ein oder andere Wort Farsi gelernt. Der krönende Abschluss von meinem Praktikum war ein Filmdreh mit den Kindern.
Um meine Arbeit bei der Schlesi zusammenzufassen:
Ich habe: fotografiert, gespielt, gemalt, gebastelt, sehr oft Blumen gegossen, Gemüse geerntet, einen Garten angelegt, Kostüme aus Müll gebastelt, geschauspielert, gesungen, Fotos bearbeitet, gekocht, arabische Volkstänze getanzt, einen Teppich getuftet und vor allem sehr viel gelacht.
(Ab und zu habe ich auch an Kultur- & Kongressmanagement gedacht 😊)
Es war eine unvergessliche Zeit, die für immer in meinem Herzen bleiben wird. Ich bin schon viel herumgereist aber so akzeptiert und wohl aufgehoben wie in Berlin, habe ich mich selten gefühlt. Die Stadt, die Leute… Man muss es einfach erlebt haben! (Die unvergleichbaren Berliner Raves & der RAW Flohmarkt sind übrigens auch eine Erwähnung wert.) Ich kann mir kaum einen entspannteren Arbeitgeber als die S27 vorstellen und kann euch allen wirklich nur empfehlen euer Erasmus Praktikum bei ihnen zu machen. Ich komme aus Berlin zwar schweren Herzens zurück nach Graz, aber mein neues open Mindset habe ich mitgenommen. Danke Schlesi!


