Von Mathilda Pustak und Verena Wiesenhofer
Wir absolvierten unser 13-wöchiges Praktikum auf Korsika, einer französischen Insel im Mittelmeer. Es ist ein vielseitiger Urlaubsort, an dem man wandern, die Meeresluft genießen, aber auch in Süßwasserflüssen Spaß haben kann. Das Feriendorf „Zum störrischen Esel“ liegt nur 20 Gehminuten von Calvi entfernt. Calvi ist eine kleine Hafenstadt, die viele kleine Geschäfte für Tourist_innen und nette Restaurants bietet. Die einzige öffentliche Verkehrsmöglichkeit ist ein Zug der dem Meer entlang zur nächsten Stadt L´Íle Rousse fährt und dabei an vielen kleinen Stränden Halt macht.
Unser Abenteuer auf der Insel der Schönheit begann am 20. Juni 2021. Nach unserem 3-stündigen Flug erfolgte einige Stunden später schon eine Einschulung in die Servicewelt. Hungrig, aufgrund des fehlenden Mittagessens, starteten wir unsere erste Abendschicht im Restaurant. Es gibt jedoch nicht nur ein Restaurant, sondern auch eine Bar mit Showbühne (Bergerie) und ein Café (Spelunca). Zum Rest der sieben Hektar großen Anlage gehören unter anderem ein Bike-Verleih und die Unterkünfte der Gäste und Mitarbeiter_innen. Als Nächtigungsmöglichkeiten standen für die Besucher_innen Wohnzelte und Bungalows in verschiedenen Größen zur Auswahl. Aber für die Mitarbeiter_innen gab es ein kleines, bescheidenes Zimmer zu zweit.
Zu unserem Aufgabenbereich im Restaurant zählten unter anderem das Bonieren von Getränken, das Abräumen und Säubern der Tische sowie der Buffetauf- und abbau.
Die Tätigkeiten in der Spelunca wichen von den Tätigkeiten im Restaurant ab. Zusätzlich zur Getränkeaufnahme musste man diese selbst zubereiten und die Reinigung der Teller und Gläser selber übernehmen.
In der Bergerie bestand unsere Aufgabe lediglich aus dem Bonieren und Servieren der Cocktails. Hierbei war die Herausforderung, die Gäste trotz des Lärms, der Aufführungen auf der Bühne zu verstehen. Außerdem war beim Tragen der Cocktailgläser höchste Vorsicht geboten, weil diese doch eher fragil sind.
Dinge, die zu allgemeinen Unruhen unter dem Personal führten, waren unter anderem das Mitarbeiteressen, welches man im Freien zu sich nahm. Anfangs war es nahezu unmöglich, sich vegetarisch zu ernähren. Ein aufsehenerregendes Hygiene-NoGo, war die Entdeckung, dass es sich Tauben oftmals in unserem Brotkorb gemütlich gemacht haben. Obwohl es häufig sowohl für die Gäste als auch für uns Mitarbeiter_innen Fischgerichte gab, wurden sie für uns meist ein bis zwei Tage später aufgewärmt. Dies führte jedoch manchmal zu Magenbeschwerden und Übelkeit. Oftmals war das Mitarbeiteressen knapp bemessen, woraufhin man leer oder mit wenig ausging. So lernten wir die wahre Bedeutung des Sprichwortes: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.“
Das Feriendorf war von der Pandemie nicht ausgeschlossen, denn auch bei uns, dem Personal, gab es einige Coronafälle. Zu Beginn wurde das Erscheinen der Krankheit im Feriendorf eher verdrängt. Dadurch fühlten sich die von Corona infizierten Mitarbeiter_innen vernachlässigt und von der Bezugsperson im Stich gelassen, weil weder Essen noch Trinken zu den Betroffenen ins Quarantänezimmer gebracht wurden. So kam es, dass sich die gleichaltrigen Praktikantinnen um die Infizierten kümmerten.
Trotz dieser negativen Aspekte hat uns der Aufenthalt auf der Insel gefallen und wir würden auf jeden Fall noch ein Auslandspraktikum machen.