Von Mag. Florian Borecky-Kutej mit der 2FWb

Die Post bringt bekanntlich allen was. Die 2FWb drehte den Spieß im Rahmen der Projekttage ein wenig um und brachte sich bei der Post ein. (Circa) 1 Million Briefe rauschen täglich durch die Sortiermaschine am Poststandort Europaplatz. Wenn mensch wie die Schüler:innen der 2FWb einen Blick unter die Haube dieses meterlangen Geräts werfen darf, läuft ein Film an Sendungen vorbei, knatternd und in einer Geschwindigkeit, die nur mehr die Bewegung erkennen lässt: Viel Weiß, ein wenig Buchstabenschwarz, gelegentlich ein Tupfer Farbe. Paradoxerweise finden die für Beobachtende zur Buchstabensuppe geronnen, nicht differenzierbaren Briefe ziemlich zuverlässig ihren Bestimmungsort und wer will, kann eine schöne Parallele erkennen – auch viele der Schüler:innen, die täglich in der Schrödinger ankommen, machen ihren Weg mit Tausenden anderen über den Bahnhofsplatz, der in Sichtweite des Postamts ist.
Am 15. Februar trafen wir uns jedenfalls erstmal vor dem Bahnhof zur Betriebsbesichtigung, größtenteils ausgestattet mit Kaffee und zweitem Frühstück. Beides war nach einem intensiven Tag im EDV-Saal sehr willkommen. Am Mittwoch hatte Prof. Borecký-Kutej die neu ausgerichtete Abschlussarbeit der dreijährigen Fachschule vorgestellt. Damit wir den praxisnäheren Fokus kennenlernen und erproben konnten, forschten wir im Anschluss zum Unternehmen Post AG, mit speziellem Blick auf den Standort am Europaplatz. Zweierteams widmeten sich den verschiedenen Forschungsgebieten: Doghan und Claudiu analysierten den Social Media-Auftritt der Post (Facebook und Insta vorhanden, TikTok in Planung!), Adriana und Anastasia beschäftigten sich mit der Entwicklung des Unternehmens (eigentlich gegründet wurde die Post schon 1490 unter Kaiser Maximilian!!) und Nesira und Vanesa setzten sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander (erklärtes Ziel der Post: 2030 will man CO2-neutral sein!!!). 

Ein anderes Team sollte die räumlichen Gegebenheiten des Standorts beschreiben. Wenig überraschend blieben einige Fragen offen; die trugen wir nun hin zum Postamt-Schriftzug, der über dem Eingang des denkmalgeschützten Mid-Century-Gebäudes thront.
Dort wartete Katrin Hütter auf uns. Die Betriebskoordinatorin und Schrödinger-Alumna führte uns über das riesige Betriebsgelände und erklärte Ablauf und Arbeitsverhältnisse. Dann beantwortete Standortleiter Erwin Temel ausführlich noch offengebliebene Fragen (Drohnen liefern wohl auch in den nächsten Jahren noch keine Briefe im städtischen Raum aus; Sommerjobs sind möglich, aber erst ab 18 usw.) Wir suchten nach für uns bestimmter Post und fanden stattdessen allerhand Kurioses in der Briefambulanz. Dort werden von ihrer weiten Reise allzu arg mitgenommene Briefe noch händisch gepflegt und repariert – eine irgendwie aus der Zeit gefallene Beschäftigung, nimmt doch die Zahl der verschickten Briefe laut Hütter ständig ab. Aber sie passt ganz hervorragend in dieses charmante Gebäude, das eine so lange Tradition vorzuweisen hat und in dessen Hallen gleichzeitig die Automatisierung vorangetrieben wird.