Von Mailin Ernst, 2HLKA

Haben Sie sich schon einmal gewundert, was während einer Aufführung in der Oper im Hintergrund alles passiert? Die 2HLKa der Schrödinger hatte am 6. Februar das Privileg, die normalerweise unzugänglichen Bereiche der Grazer Oper zu erkunden und dies herauszufinden. Während einer besonderen Führung erhielten die Schüler:innen einen Einblick in die Geschichte des Hauses und Abläufe aus Sicht eines Mitarbeiters.
So begann die Tour gleich im Zuschauerraum, direkt vor dem Orchestergraben und stieg in die Anfänge des Hauses ein, welches seinen Ursprung im 19. Jahrhundert hat. Nach nur 17 Monaten Bauzeit stand das Prachtstück und öffnete sich in die Welt der Oper und des Musicals mit der allerersten Aufführung von „Kiss me Kate“. Mit Richard Wagners „Lohengrin“ erklang die erste Oper im Haus. Von den ursprünglich 2.000 Plätzen, füllen heute immer noch 1186 Sitzplätze und 200 Stehplätze den beeindruckenden Saal und gewähren den Zuschauer: innen dank der guten Akustik überall die gleiche Klangqualität. Für besonders aufmerksame Besucher: innen bieten die vielen Wandmalereien von Komponisten und Dichtern einen weiteren Grund zum Staunen.
Der Guide legte großen Wert darauf, die Besucher: innen in seine Erzählungen mit einzubinden und vermittelte während der Führung seine Leidenschaft für die Oper und seine jahrelange Erfahrung als Mitarbeiter. Dank ihm und seinem Kollegen Markus Boxler war es sogar möglich einen Blick in die Requisitenkammer zu werfen. Ob künstliche Weintrauben, wunderschöne Blumensträuße oder doch Theater-Dolche, den Aufführungen würde es nie an Material fehlen.

Ein weiteres Highlight ist die Drehbühne, welche mit ihren 14 Metern Breite und 19 Öffnungen bereits beim Betreten beeindruckt. Sie lässt sich auf verschiedene Höhen verstellen und wird bei Aufführungen nur schwach beleuchtet, damit die Künstler: innen ihren Weg finden und das Licht nicht auf die Bühne durchscheinen kann.
Doch auch über der Bühne tut sich einiges. Die komplexen technischen Abläufe mit hunderten von Seilzügen 14 Meter über der Bühne müssen genauso einstudiert werden wie das Bühnenwerk selbst.
Zu guter Letzt wäre da noch die Bühne selbst. Die vielen Kulissen der einzelnen Stücke werden in die Montagehalle gebracht und dort aufgebaut. Manche der teils mehrere Meter-hohen Bühnenelemente werden extern in Lager verfrachtet und dort aufbewahrt, bis sie wieder zum Einsatz kommen.
Was macht diese Oper nun so besonders? Es ist eine Sache, wunderschöne Innenausstattung vorzuweisen, aber eine andere, mit Herz und Seele für die Kunst der Menschheit zu brennen – und das zeigt sich ohne Zweifel in jedem/r Künstler:in auf der Bühne, aber auch in jeder Erzählung und mühevollen Tat der im Hintergrund wirkenden Crew.