Von Lena Rammender, 3HLKa

Am 26. September 2023, von circa 11:00 bis 16:00 Uhr, war die 3HLKa-Klasse auf einer Besichtigung der vier Standorte des heurigen steirischen herbstes.
Als Erstes ging es zu „Radio Demon“, einem ehemaligen Callcenter, inmitten von Mariagrün, das zu einem großen Ausstellungsort aufbereitet wurde. Wie jeder der vier Standorte hatte „Radio Demon“ eine Person, um die sich Ausstellung drehte zum Mittelpunkt. In diesem Fall hieß besagte Person „Dr. Jazz“ bzw. Dietrich Schulz-Köhn, ein überzeugter Nazi mit einer großen Liebe für die Musikrichtung Jazz. Ein reiner Widerspruch, wenn man Fotos betrachtet, die ihn in voller Nazi-Uniform neben dunkelhäutigen Jazz-Musikern darstellen. Alles, was hier zu sehen war, hatte entweder mit Dr. Jazz, „dunkler“ Psychologie oder Jazz selbst zu tun.
„Villa Perpetuum Mobile“ die zweite Station im Forum Stadtpark, präsentierte den kontroversen Erfinder des „Perpetuum mobile“ und ehemaligen Bürger von Graz, Physiker Stefan Marinov. Für viele Schüler:innen war diese Station jene, die sie am meisten ansprach. Vor allem der Schreibtisch mitsamt den verbliebenen Dokumenten des bulgarischen Physikers, neben dem Altbau-Villa-Flairs des Gebäudes selbst, hatte es ihnen angetan.
Später ging es zur vorletzten Station, „Church of Ruined Modernity“, im Minoritenkloster, ja sogar auf dessen Dachboden. Kurzfilme, Fotografien und andere Werke von Künstler:innen, wie Mira Schendel oder Meg Stuart waren zu sehen. Sehr interessant waren die KI-Fotos von Schendel, auf ihrer Durchreise und Besuch in Graz. Auch das Video von Stuart, das in der, bald abgerissenen, Grazer Vorklinik gedreht wurde, und versucht die großen, leeren Räume choreografisch zu füllen, hatte einen Effekt auf den/die Zuschauer:in.
Als Letztes ging es quer durch die Grazer Innenstadt nach Gries, zur „Submarine Frieda“. Frieda war eine fiktive Person, die nach einer Anti-Rüstungs-Demonstration 1925, aus Angst der Demonstrierenden verfolgt zu werden, erschaffen wurde. Was ursprünglich als „Friede“ auf ihren Schildern stand, wurde zu „Frieda“. Generell hatte diese Ausstellung etwas Kindliches an sich, die präsentierten Bilder und Fotos waren, beispielsweise mit fliegenden Fischen oder Wimmelbildern, sehr spielerisch gestaltet.
Auch wenn es ein kleiner Kunstmarathon war und vor allem gegen Ende hin, manch einer fast schon zu viel war, sind die ansprechend und abwechslungsreich gestalteten Ausstellungen gut angekommen.