23. bis 30. September: die 5HLKa auf Sprachwoche in Cannes
von Sarah König, 5HLKa
Es standen sich zwei völlig unbekannte Seiten gegenüber – die Seite der teils gespannten, teils von der langen Busfahrt erschöpften Schüler und Schülerinnen, die sich entweder mit ihrem Gepäck plagten oder aufgeregt darüber rätselten bei welcher der vielen fremden Personen sie wohl die Woche über bleiben würden.
Und die Seite der wohl genauso aufgeregten Gasteltern, von welchen ein Großteil sich über Pierre-Overall, den Leiter der Austauschorganisation in Frankreich, hermachte. Außer zahlreichen links und rechts Bussis ein paar „Ou là là“s, konnte man nicht wirklich viel verstehen.
Aber Pierre hatte (overall) alles im Griff und im Nu vermischten sich die Fronten und jede Schüler_in fand den Weg zu seiner/ihrer neuen Familie auf Zeit.
„La vie est belle quand on se trouve sur la Cote d’Azur” – das kann man wohl sagen! Türkisblaues Meer, Palmen und noch viel wichtiger – einige Plusgrade mehr als in Österreich zu dieser Zeit.
Entgehen lassen haben wir uns wirklich nichts! Eine unserer ersten Reisen führte uns nach Antibes, wo wir das Museum besuchten, in dem Picasso selbst einige Jahre über gelebt und Werke geschaffen hat. Weiteres waren wir in Monaco, bei den Schönen (oder schön Operierten) und Reichen. Es ist tatsächlich so als wäre hier das Ende des Regenbogens, wo ein riesen Haufen Geld an einem Platz gesammelt auf einen wartet. Ferraris, an jeder Ecke, und Yachten die sich in Größe, Prunk und Glanz gegenseitig übertreffen.
Ein weiteres Highlight war der Tagesausflug nach Nizza, wo wir nach einer kurzen Tour die Möglichkeit hatten die schönsten Ecken der Stadt selbst zu erkunden. Im Anschluss besichtigten wir noch das Museum des berühmten Künstlers Chagall, in welchem er die Raumgestaltung selbst übernommen hatte, und man einige seiner bekanntesten Werke bewundern kann.
Aber noch nicht genug der Museen, wir hatten auch die Chance die Fondation Maeght zu besuchen, welche schon beim Betreten eine ganz besondere Atmosphäre ausstrahlte, und deren Garten und Werke mit Sicherheit einzigartig sind.
Wenige Gehminuten von der Fondation entfernt konnte man auch das Künstlerörtchen Saint-Paul-de-Vence besichtigen, welches uns durch die kleinen Gässchen und verspielten Kunstläden verzauberte.
„Une femme sans parfum est une femme sans avenir”, wenn man dieser Aussage von Coco Chanel Glauben schenkt, ist es natürlich unumgänglich die Geburtsstätte des Parfums in Grasse zu besuchen. In der Parfümerie durften wir uns durch die zahlreichen Etappen der Parfümherstellung führen lassen und am Ende auch die lokal hergestellten Düfte erwerben.
Aber natürlich muss man, wenn man die Schätze eines Landes so auskosten darf wie wir, auch etwas Dankbarkeit entgegenbringen – und das am besten auf Französisch. Dafür besuchten wir 5 Tage lang jeden Morgen die Sprachschule in Cannes, welche es uns spielerisch ermöglichte unsere Französischkenntnisse zu verbessern.
Es war eine tolle Sprachreise, und wenn man aufgeschlossen und neugierig auf Dinge zugeht, kann einen auch die eine oder andere etwas spezielle Gastfamilie, untypische Mahlzeit oder aussichtslose Kommunikationslage nicht die gute Laune verderben 🙂