Verfasst von Jennifer Greiner, Kira Buchsbaum, Jana Stiller, Ivana Kostadinova (2HLKa) und Judith Huber

Unsere Kulturreise vom 23.-25. Oktober 2024 war eines der Highlights dieses Schuljahres. Neben der Stärkung unserer Klassengemeinschaft stand vor allem das gemeinsame Erleben im Vordergrund.
Wir besichtigten auf der Hinfahrt die beeindruckende Römerstadt Carnuntum, die ein Zeitfenster in die Epoche des Römischen Reichs öffnet und uns viele Erkenntnisse über das damalige, für viele schon durchaus luxuriöse Alltagsleben ermöglichte.
Nach einem weiteren Zwischenstopp auf der historischen Festung Devin, die genau über dem Zusammenfluss von Donau und March liegt, trafen wir am späten Nachmittag in der slowakischen Hauptstadt ein.
Die Stadt Bratislava beeindruckte uns durch ihre Vielseitigkeit – besonders durch ihre außergewöhnlichen Museen.
Multium – Eine Welt voller Illusionen
Ein faszinierendes Erlebnis bot das Multium – Space and Mirror Gallery in der Zamocka-Straße. Diese kleine, aber eindrucksvolle Galerie ist ganz auf optische Täuschungen und Spiegelinstallationen spezialisiert. In sechs separaten Räumen erschufen geschickt angeordnete Spiegel die Illusion unendlicher Räume und Perspektiven. Jeder Raum bot eine neue visuelle Überraschung, begleitet von entspannender Musik.
Das Multium war besonders kurzweilig und lud uns dazu ein, in eine fast surreale Welt einzutauchen. Trotz seiner überschaubaren Größe hinterließ es einen bleibenden Eindruck. Da es keine Führungen gibt, konnten wir uns in unserem eigenen Tempo durch die Ausstellung bewegen, wobei kurze englische Erklärtexte die Illusionen erläuterten.
Danubiana Meulensteen Art Museum – Kunst auf einer Insel
Einer der beeindruckendsten Ausflüge führte uns zum Danubiana Meulensteen Art Museum, das etwa zwanzig Kilometer außerhalb von Bratislava auf einer Insel in der Donau liegt. Die Architektur des Museums nutzt die Lage am Wasser auf faszinierende Weise: Große Fensterfronten lassen viel Licht einfallen und eröffnen einen weiten Blick über die Donau. Die lichtdurchfluteten Räume schaffen eine freundliche Atmosphäre und lassen die oft großformatigen Kunstwerke noch besser zur Geltung kommen.
Die permanente Sammlung zeigt Werke zeitgenössischer Künstler:innen in verschiedenen Ausdrucksformen. Besonders auffällig sind die farbintensiven Bilder, die starke Emotionen transportieren – manche davon bedürfen erklärender Hintergrundinformationen, um sie richtig zu deuten. Im älteren Teil des Museums finden wechselnde Ausstellungen statt. Zur Zeit unseres Besuchs waren Werke von Hermann Nitsch zu sehen, dessen provokative Arbeiten nicht jederfraus Geschmack trafen, aber definitiv zum Nachdenken anregten. Auch im Außenbereich konnten wir zahlreiche Skulpturen bewundern.


Von Bratislava nach „Wien um 1900“
Am letzten Tag unserer Reise fuhren wir mit dem Schiff von Bratislava nach Wien. Nach dieser sehr stimmungsvollen Fahrt besuchten wir zum Abschluss noch das Leopold Museum im Museumsquartier.
Mit der Ausstellung „Wien 1900“ versetzt das Leopold Museum in Wien seine Besucher:innen, mit über 1.300 Exponaten, zurück in die faszinierende Wiener Moderne und thematisiert die Anfänge wichtiger Themen rund um Malerei, Philosophie, Literatur, Musik, Theater, Tanz, Medizin, Architektur, Ökonomie, Psychologie, aber auch Rechtslehre und vielem mehr.
Die private Sammlung von dem bereits 2010 verstorbenen museologischen Direktor des Leopold Museums Rudolf Leopold zeigt viele Werke von berühmten Künstler:innen wie zum Beispiel Egon Schiele, Gustav Klimt oder auch Oskar Kokoschka die einen regelrecht in ihren Bann ziehen.
All die Werke sind in großen lichtdurchfluteten Räumen untergebracht, in denen die Wände passend zu den Ausstellungsstücken zum Teil sogar farbig gestrichen wurden, was diese umso besser in Szene setzt. Außerdem gibt es in einigen Ausstellungsräumen große Fenster, welche einen beeindruckenden Ausblick auf einige wunderschöne alte Gebäude in Wien bieten.
Abschließend kann man behaupten, dass jede:r die/der sich nur im Entferntesten gerne mit diesen Themen befasst oder sich einfach nur gerne an sowohl ansprechenden als auch ausdrucksstarken Kunstwerken erfreut, die Ausstellung gesehen haben sollte.
Fazit
Unsere Kulturreise hat uns nicht nur neue Perspektiven auf spannende historische Ereignisse und Bauwerke sowie die zeitgenössische Kunst eröffnet, sondern auch unsere Klassengemeinschaft gestärkt. Das Danubiana beeindruckte durch seine ruhige Atmosphäre und tiefgründige Kunst, während das Multium mit seinen verspielten Illusionen ein Kontrastprogramm der besonderen Art bot. Bratislava ist absolut empfehlenswert – für Kunstliebhaber:innen genauso wie für alle, die einfach Lust auf ein außergewöhnliches Erlebnis haben.