Von Nadine Lederer, Annika Mittendorfer und Sophie Stichler
Korsika – eine Insel die jedes Jahr Tausende von Tourist_innen durch ihre Schönheit der Natur, ihr vielfältiges Freizeitprogramm und ihre besondere Kulinarik anlockt. Vor dieser traumhaften Kulisse entschieden wir unser dreimonatiges Praktikum in Calvi, einer Hafenstadt an der Nordwestküste, zu absolvieren. Das ,,Feriendorf zum störrischen Esel‘‘, bei dem wir uns bewarben, bietet mit seinen 7 Hektar seinen Kund_innen eine Unterkunft (in Form von Bungalows oder Wohnzelten), einen Fahrradverleih, eine Wäscherei, Restaurants und zahlreiche Freizeitmöglichkeiten, seien es Bergwanderungen, Ausflüge zu Flüssen oder Bootsfahrten zur Küste. Da das Feriendorf hauptsächlich von österreichischen, schweizer und deutschen Gästen besucht wird, wird innerhalb des Feriendorfs deutsch gesprochen. Wir waren im Feriendorf im Restaurant, im Café und in der Bar als Servicekräfte tätig. Das Restaurant bietet Frühstück, Mittagessen und Abendessen an; die Mahlzeiten können die Gäste in vorgegebenen Zeitrahmen in Form eines Buffets zu sich nehmen. Unsere Aufgaben beim Frühstücksdienst (7:00-10:30 Uhr) waren es, das Geschirr abzuräumen, die Säuberung der Tische und der Aufbau des Mittagsbuffets. Mittags (12:20-14 Uhr) und abends (18:30-21:30 Uhr) wurden wir in Tischstationen eingeteilt (1 Station = 20 Tische) und mussten die Getränkebestellungen für die insgesamt 500 Gäste aufnehmen, Getränke servieren, Tische abräumen und säubern, und abends das Frühstücksbuffet aufbauen. Im Café (Arbeitszeiten variieren von 13:00-23:00 Uhr) bestanden unsere Aufgaben aus der Aufnahme der Getränkebestellung, dem Service der Getränke, dem Abwasch, der Eisausgabe, der Essenszubereitung (Jause & Kuchen) und dem Service der Speisen.
In der Bar (21:00-23:00 Uhr) mussten wir lediglich Getränke servieren. Oft war es sehr heiß und sehr stressig, vor allem in der Hauptsaison spürten wir, was es heißt, einen ,,kühlen Kopf zu bewahren‘‘.
Wir fühlten uns nie alleine, da wir insgesamt 10 Praktikantinnen waren, und haben gemeinsam gegessen, gearbeitet und gelacht. Oft war die Stimmung mit den anderen Mitarbeiter_innen sehr angespannt und wir mussten bereits am ersten Tag, an dem wir nach einem dreistündigen Flug ankamen, arbeiten. Die Unterkunft bestand aus einem kleinen Zimmer in einem Bungalow, das sehr einfach war und das man sich zu zweit teilen musste. Dieses diente fast ausschließlich als Schlafzimmer, denn zwischen den Arbeitszeiten oder an einem freien Tag war genug Zeit, um am feinen Sandstrand mit türkis-glasklarem Wasser zu entspannen, der nur einen kurzen Spaziergang entfernt war. Außerdem gibt es den Strand entlang einen Zug, der über Berge und Täler und an verschiedenen traumhaften Stränden Halt macht. Der Kontrast zwischen Urlaub und Arbeit war also sehr gering. Wir lernten eine Menge über den Umgang mit Gästen, über den Umgang mit Stresssituationen und natürlich über das Service. Außerdem lernten wir wertzuschätzen, wie gut es uns geht und wie wichtig Familie, Freizeit und Schlaf sind. Wir lernten auf uns alleine gestellt zu sein, an unsere Grenzen zu stoßen, unsere Zeit einzuteilen und Momente richtig zu genießen. Da es auch kein genießbares Wasser gab, lernten wir vor allem auch dieses wertzuschätzen. Die Zeit in Korsika hinterließ bleibende Eindrücke und Erinnerungen an Menschen, Abenteuer und Momente, die uns stets an diese wundervolle Zeit erinnern werden.