Von Lucrezia Romano
Durch das Programm Erasmus+ hatte ich die Möglichkeit meiner persönlichen Leidenschaft nachzugehen: der Archäologie. Aber kurz ein paar Infos über mich: Ich bin eine Schülerin der 4HLKa und seitdem ich in im ersten Jahrgang über die Möglichkeit von Erasmus+ gehört hatte, wollte ich die Chance ergreifen. Am Anfang hatte ich aber trotzdem meine Bedenken; die ersten Infos, die ich zu hören bekommen hatte, waren kaum ausreichend um mir einen guten Überblick über das Programm zu schaffen.
Wie würde ich eine Stelle bekommen? Würde sich es mit dem Geld ausgehen?
Diese und weitere Fragen schwirrten in meinem Kopf herum, nichtsdestotrotz war meine Entscheidung, diese einmalige Möglichkeit in Anspruch zu nehmen, gefestigt.
Seitdem ich denken kann, stand mein Wunsch fest, später Archäologie zu studieren und mit dem Gedanken im Kopf habe ich mich auf die Suche nach einem passenden Praktikum, in dem ich in dieser Branche wertvolle Berufserfahrung sammeln konnte, gemacht. In der ersten war noch mein Traum im British Museum in London zu arbeiten, was durch Brexit leider nicht mehr möglich war. Außerdem hatte ich das Jahr zuvor in der archäologischen Werkstatt des Johanneums genügend Berufserfahrung in der Fundverwaltung gemacht und wollte mich aufs Feld wagen. Eine schnelle Internetsuche ergab schon ein vielversprechendes Ergebnis: Eine Ausgrabungsfirma in Deutschland hatte eine Ausschreibung für bezahlte Praktika in der Archäologie hochgestellt. Jedoch verlangten sie schon Ausgrabungserfahrung, die ich nicht besaß. Dennoch habe ich mich beworben und wurde herzlich aufgenommen.
Es war ein erfolgreiches und lustiges Praktikum und meine Arbeitskolleg_innen waren unglaublich nett. Da ich ein bisschen abseits der Stadt gewohnt habe und meine Busverbindungen nicht die besten waren, haben sich mich jeden Tag vor meiner Haustür abgeholt, was unglaublich freundlich von ihnen war. Ich habe viele enge Freundschaften in dieser Zeit schließen können und viel Neues, besonders Fachkompetenz erwerben können. Schon am ersten Arbeitstag ergab sich meine letzte Berufserfahrung als lebensrettend, ohne Keramik von Knochen unterscheiden zu können, bist du am Feld nicht sehr nützlich. Ich habe Planum geputzt, Profile geschnitten, abgebaut, fotografiert und gezeichnet. Ich war ebenfalls eine Woche im Büro, wo ich Fundzettel geschrieben und ein ganzes Pferd gereinigt habe.
Regensburg, die Stadt in der ich in diesem Zeitraum gelebt habe, ist unglaublich süß. Sie ist ziemlich klein, man kann die ganze Stadt in einem Tag besichtigen. Das Büro ist in Altenthann, eine kleine Ortschaft abseits der Stadt. Mit dem Bus dort hinzufahren war ein eigenes Abenteuer. In den Pausen kann man dort Alpakas besuchen gehen, was ich natürlich gleich am ersten Tag im Büro gemacht habe. In der Nähe vom Dorf befinden sich auch das Walhalla und eine Burgruine, die ich für Kulturinteressierte auf jeden Fall weiterempfehlen würde!
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es eine unglaublich tolle Erfahrung war, aus der ich viel mitgenommen habe. Deswegen sind meine Schlusswörter: Traut euch!